26. Juni 2025
Die AG UWE informierte sich beim Sportangelverein Lichtenau über die Aktivitäten am Odernheimer Bach in Sachen Naturschutzprojekte und Bildung.
„Endlich mal raus aus der Bude“ so formuliert es der Klimaschutzmanager und Moderator der Arbeitsgruppe Umwelt, Wald und Energie, Günter Voß. Die Arbeitsgruppe, die ansonsten regelmäßig im Technologiezentrum für Zukunftsenergien (TZL) tagt um Ideen für die Energiestadt Lichtenau zu entwickeln, traf sich am 19. Juni in der wunderschönen Lichtenauer Natur. Empfangen wurde die 10-köpfige Gruppe von Marc Meyer, 1. Vorsitzender und Patrick Jungblut, Jugendwart des Sportangelvereins Lichtenau e.V., die eindrucksvoll und mit viel Leidenschaft über ihr ehrenamtliches Vereinsleben im Spannungsfeld zwischen Sportangeln und Umweltschutz berichteten.
Das Angeln in der Ortschaft Lichtenau am Odenheimer Bach und Sauer ist eine beliebte Freizeitaktivität für Angler in der Region. Die beiden Gewässer bieten Anglern vielfältige Möglichkeiten zum Fischen. Marc Meyer erläutert dazu: „Der Sportangelverein wurde im Jahre 1992 gegründet worden und seit über 25 Jahren bieten wir unseren Mitgliedern verschiedene Fischereimöglichkeiten. Zudem setzen wir uns aktiv für den Naturschutz ein. Neben zwei Teichanlagen bewirtschaftet der SAV Lichtenau den Odenheimer Bach und die Sauer.“ Im Jugendbereich ist es das Ziel, den Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur zu lehren. Bei den monatlichen Treffen der Jugendgruppe werden verschiedene Aktivitäten in der Natur angeboten, bei denen die Kinder viel über die heimische Pflanzen- und Tierwelt lernen. Zudem ist der SAV Partner der „Naturstrolche AG“ der OGS Lichtenau und führt regelmäßig Bachbegehungen mit Kindern aus den örtlichen Kindergärten sowie der Realschule durch.
In zahlreichen Naturschutzprojekten engagieren sich die Mitglieder des Sportangelvereins. Hierzu gehören neben kleineren Maßnahmen wie zum Beispiel Weidenbuhnenbau, Aufbesserung der Gewässerstruktur oder Elektrobefischung von trockenfallenden Gewässerabschnitten mit anschließender Umsiedlung, auch ein Projekt zum Schutz des Europäischen Edelkrebses. Ziel des Projektes ist der Erhalt und der Schutz der vorhandenen Restpopulation an Europäischen Edelkrebsen sowie die Verhinderung einer Ausbreitung der invasiven Krebsarten, wie z. B. dem amerikanischen Signalkrebs. Aber nicht nur die Gewässer spielen eine Rolle, auch an Land führt der Verein einige Naturschutzprojekte durch. Auf gepflegten Grundstücken werden jährlich Wildblumenwiesen für Insekten gepflanzt und Nistkästen für Vögel aufgehängt. Überdies wurden „Im Bangern“ 150 Stecklinge von Stieleiche, Bergahorn und Roterle gepflanzt. Auch beim Schutz der heimischen Amphibienarten zeigt der Sportangelverein ein besonderes Engagement.
Der spannende und äußerst informative Abend fand einen gemütlichen Ausklang, im nahe gelegenen „grünen Klassenzimmer“ der Realschule Lichtenau bei leckeren Speisen und Getränken. Gelebter Umweltschutz, so die Ansicht aller, kann durchaus auch viel Freude bereiten.